Haldensanierung im ehemaligen Steinkohlenrevier Lugau/Oelsnitz

G.E.O.S. schließt Planung zur Sanierung der Halden Breitscheid-Schacht II und III ab

Im Rahmen des in 2023 abgeschlossenen EFRE-Vorhabens „Prävention von Risiken des Altbergbaus“ des Sächsischen Oberbergamtes wurden von G.E.O.S. unter anderem die Halden Breitscheid-Schacht II und III bearbeitet. Das Team des Fachbereiches Geotechnik und Bergbau wurde 2018 mit den Grundleistungen der Objektplanung bis zur Ausführungsplanung sowie mit einer Vielzahl von besonderen Leistungen zu den Themen Baugrund, Strahlenschutz und Naturschutz beauftragt.

Die beiden Haldenkomplexe bestehen mutmaßlich aus den nicht verwertbaren Bergemassen der Steinkohlengewinnung aus den gleichnamigen Schächten. Die Halde Breitscheid-Schacht II wurde von 1877 bis 1963 aufgeschüttet, während die Halde Breitscheid-Schacht III von 1897 bis 1963 entstand. Auf der Halde Breitscheid-Schacht III wurde zudem radiologisch belastetes Material aus dem Freitaler Revier verbracht. Heute sind die Flächen größtenteils bewaldet. Im Bereich der Halde Breitscheid-Schacht II befinden sich auf dem Plateau und unmittelbar am Haldenfuß eine Vielzahl von Bebauungen und Infrastruktur.

Steile und sehr lange Böschungen, natürliche Erosion und Umwandlungsprozesse in den Haldenkörpern sowie diffuse Entwässerung führen zu Standsicherheitsdefiziten und Nutzungseinschränkungen. Dies gilt sowohl für eine Nachnutzung der Haldenfläche als auch für benachbarte Flächen. Starkregenereignisse haben insbesondere in den vergangenen Jahren vermehrt zu großen Erosionserscheinungen geführt. Mit der Sanierung der Halden sollen standsichere Böschungen entstehen, geotechnische Gefährdungen minimiert und umweltwirksame Effekte erzielt werden.

Im Bereich der Halde Breitscheid-Schacht III befindet sich ein Flächennaturschutzdenkmal (FND) in Form eines Orchideen-Standortes, das im Rahmen der Sanierungsmaßnahme berücksichtigt und entsprechender Ersatz bzw. Ausgleich geschaffen werden muss. Hinzu kommt, dass beide Halden als eine Objektmaßnahme gelten und somit die 10-Hektar-Marke hinsichtlich der Eingriffsbilanzierung überschritten wird. Aus diesem Grund wird ein entsprechendes UVP-Verfahren erforderlich.

Zusätzlich ist eine radiologische Belastung von Teilflächen der Halde Breitscheid-Schacht III festzustellen. Radiologische Messungen und Untersuchungen haben gezeigt, dass entsprechend den aktuellen strahlenschutzrechtlichen Vorgaben Handlungsbedarf besteht.

Die komplexe Aufgabenstellung wurde mit dem Abschluss der Ausführungsplanung in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Oberbergamt, der Gemeinde Hohndorf und den beteiligten Behörden erfolgreich umgesetzt. Mit Vorlage aller Genehmigungen und vor allem mit dem Abschluss des naturschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens wird die Grundlage für eine Umsetzung der Sanierungsmaßnahme geschaffen.

Die Umsetzung der Haldensanierungen ist im Rahmen des Fachkonzepts zur Bewältigung der Bergbaufolgen des ehemaligen Steinkohlenreviers Lugau/Oelsnitz durch den Freistaat Sachsen vorgesehen.