G.E.O.S.-Team unter Tage im ehemaligen Kali- und Steinsalzbergwerk und heutigen Endlager für radioaktive Abfälle in Morsleben unterwegs

An einem verschneiten Novembertag 2024 begab sich das Team des G.E.O.S.-Fachbereichs Verfahrenstechnik/Biotechnologie von Halsbrücke auf Reisen nach Sachsen-Anhalt. Das erste Reiseziel war Helmstedt, das die Gruppe am Abend erreichte. Zur Stärkung trafen sich alle in einer Pizzeria in der Helmstedter Innenstadt, wo es italienische Köstlichkeiten gab und man sich gemeinsam auf den kommenden Tag freuen konnte.

Der nächste Morgen begann für das Team zeitig in der Früh, um das Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM) zu besuchen. Nach dem Einkleiden mit Overall und Helm und der Sicherheitsbelehrung ging es für die Gruppe unter Tage zur 1. Sohle der Schachtanlage „Bartensleben“ auf 380 Meter Tiefe. In einer vierstündigen Tour, die bis hinab zur 3. Sohle auf 460 Meter Tiefe führte, wurde dem Team viel Wissenswertes und Interessantes gezeigt und erklärt. Von 1898 bis 1969 diente das Bergwerk der Förderung von Kali- und Steinsalz. Ab 1971 wurde es zum zentralen Endlager der DDR für schwach- bis mittelradioaktive Abfälle, bis die Einlagerung 1998 gestoppt wurde.

Besonders spannend für das Team waren die Einblicke in die Arbeit zweier Kollegen, die seit Anfang 2022 in diesem ehemaligen Bergwerk einen Teil ihrer Arbeitszeit verbringen. Mit ihrem Wissen und ihrer Tatkraft vor Ort und im Büro tragen sie zur Inbetriebnahme einer Baustoffanlage unter Tage und der Errichtung eines Demonstrationsbauwerkes im Anhydrit und damit im Rahmen der Stilllegungsvorbereitung letztendlich zur sicheren Endlagerung der radioaktiven Abfälle auf der 4. Sohle bei.

Die Gruppe durfte sogar einen Blick in den eigentlich nicht zugänglichen Altbergbau werfen, wo der ein oder andere Kollege dem funkelnden Schein des weißen Goldes erlag und sich ein Andenken mitnahm. Die heilige Barbara, Schutzpatronin der Bergleute, wachte über das gesamte Team und so sind alle Kolleginnen und Kollegen wohlbehalten wieder im Schacht ausgefahren. Glück Auf!

Neben vielen interessanten Eindrücken, neuem Wissen und dem einen oder anderen Bröckchen Steinsalz für die heimische Vitrine konnte sich das Team besser kennenlernen und weiter zusammenwachsen. Vielen Dank an die Organisatoren und die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) für die Ermöglichung der Führung unter Tage. Es war eine unvergessliche Fachexkursion.